Kess-erziehen ist im Rahmen eines Projektes der AKF - Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung in Zusammenarbeit mit dem Familienreferat im Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg entstanden. Ziel war es, im Unterschied zu verschiedenen eher direktiven Trainingsprogrammen einen Erziehungskurs zu konzipieren, der u.a. Mütter und Väter ermutig, sowohl ihre Stärken als auch die der Kinder in den Blick zu nehmen und den Kindern selbstverantwortetes Handelns zuzutrauen, die Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kind stärkt, indem Akzeptanz, Kongruenz und Empathie gefördert werden.
Auf der Grundlage eines individualpsychologischen Ansatzes hat eine Projektgruppe unter der Leitung des wissenschaftlichen Referenten der AKF, Christof Horst, in den Jahren 2001 - 2003 den Kurs „Kess-erziehen: Weniger Stress - mehr Freude“ konzipiert, in mehreren „Pilotkursen“ erprobt und ein kursbegleitendes Elternhandbuch erstellt.
Aus diesem Anfangsimpuls heraus sind in der Folgezeit die verschiedenen Kurse und Weiterbildungen entstanden, die die Grundgedanken und Ziele von Kess-erziehen auf verschiedene Zielgruppen und inhaltliche Akzentsetzungen hin differenzieren.
Alle Kursformen und Weiterbildungen wurden im Rahmen von Projekten in Kooperation mit verschiedenen Partnern entwickelt. Dabei wurden jeweils ein Grundkonzept erstellt und in Pilotkursen erprobt. Der Erfahrungen daraus wurden ausgewertet und das Konzept daraufhin entsprechend modifiziert und weiterentwickelt.
Familienbildungsstätten, Kindertagesstätten, Erziehungsberatungsstellen, Pfarrgemeinden, Bildungswerken ... Die AKF arbeitet dabei mit diözesanen Kooperationspartner zusammen, die die Durchführung von Kursen unterstützen. Sie gewährleisten zudem, dass die Kess-Kurse von zertifizierten KursleiterInnen durchgeführt werden, und sichern deren Qualitätsstandard durch regelmäßige Supervisions- und Fortbildungsangebote.
Die Ausbildung der KursleiterInnen wird von der AKF koordiniert und i.d.R. von regionalen Trägern durchgeführt. Die Aus- und Weiterbildung der Kursleiter/innen wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.